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Provenienzforschung

Was sind Provenienzen?

Alle Hinweise die Auskunft über die Herkunft (Provenienz) eines Buches geben, z.B.: Bucheinbände, handschriftliche Einträge, Marginalien, Widmungen, Initialen, Stempel, Exlibris, Akzessionsjournale, Akteneinträge, Auktions- und Ausstellungskataloge.

Warum Provenienzforschung?

Viele Bücher unseres historischen Bestandes gehörten Personen und/oder Institutionen, bevor sie in unseren Besitz gelangten. Handschriftliche Besitzeinträge, Exlibris, Stempel, Supralibros und andere Merkmale sind häufig erhalten geblieben. Die Erforschung und Erschließung dieser Provenienzen (von lateinisch provenire „herkommen“) ist Aufgabe der Provenienzforschung. Durch die Provenienzforschung können wir Wege des Besitz- und Wissenstransfers zurückverflogen. Das Wissen um die/den Vorbesitzer/in trägt z.B. dazu bei, Bestände während der Säkularisierung aufgelöster Kloster- und Konventsbibliotheken nachzuweisen. Bücher aus Privatbibliotheken geben Hinweise auf (wissenschaftliche) Netzwerke und Sammelinteressen. Dabei dient die Entschlüsselung und Dokumentation der vormaligen Buchbesitzer nicht nur unserer Bibliotheksgeschichte, sondern sie eröffnet ein neues Feld für die Kunst-, Kultur-, Wissenschafts-, Rechts- und Lokalgeschichte und ist Teil der Stadt- und Universitätsgeschichte.

Hannah Schneider: Provinienzforschung in Bibliotheken - Masterarbeit, 2018 (pdf, 5.5 mb)