Open-Access-Policy der Universität zu Köln
Die Wissenschaftskultur befindet sich in einem grundlegenden Wandel: Open Access (OA) verändert nicht nur die Publikationslandschaft, sondern auch die Art und Weise, wie Wissen erzeugt, verbreitet und genutzt wird. Der freie Zugang zu Forschungsergebnissen fördert Transparenz, Vernetzung und Innovation und stärkt die gesellschaftliche Wirkung der Wissenschaft. Als Universität zu Köln erkennen wir diese Entwicklung an und unterstützen deshalb explizit, neben den Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis (GWP), die Prinzipien von Open Science und Open Access. Wir werden die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um Open Access nachhaltig zu verankern. Unser Ziel ist es, diesen Transformationsprozess aktiv mitzugestalten und eine offene, zukunftsorientierte Wissenschaftskultur zu fördern. Die zeitnahe, nachhaltige, kostenfreie und weltweite Verbreitung, Zugänglichkeit und Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen, sowie die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit sind von zentraler Bedeutung für die Universität und ihre Wissenschaftler*innen. Mitglieder der Universität sind verpflichtet, sich an diesen Leitlinien zu orientieren.
Der Übergang von Closed Access hin zu Open Access soll nicht nur die wissenschaftliche Kommunikation stärken, sondern auch die Qualität und Authentizität der veröffentlichten Arbeiten sicherstellen. Darüber hinaus setzt die Universität zu Köln auf eine faire und transparente Allokation finanzieller und administrativer Ressourcen zur Förderung von Open-Access-Publikationen.
Auf Grundlage der Grundsätze der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen vom 22. Oktober 2003 sowie den Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access vom Wissenschaftsrat vom Januar 2022, unterstützt die Universität zu Köln ihre Wissenschaftler*innen bei der Umsetzung von Open Access, stellt entsprechende Infrastrukturen bereit und hat eine Reihe von Empfehlungen und Maßnahmen formuliert, um eine offene, zugängliche und qualitativ hochwertige Publikationskultur zu fördern.
Empfehlungen und Maßnahmen
Veröffentlichungen
Die Universität zu Köln empfiehlt allen Wissenschaftler*innen, sofern ein wissenschaftlich geeignetes Open-Access-Medium verfügbar ist, ihre Forschungsergebnisse Open Access zu veröffentlichen, um eine globale Verfügbarkeit zu gewährleisten, sofern dadurch weder ihnen noch der Universität zu Köln Nachteile entstehen. Dies umfasst wissenschaftliche Artikel, Forschungs- und Metadaten, Software sowie multimediales Material.
Erstveröffentlichung auf einem Repositorium
Wissenschaftler*innen werden mit Nachdruck ermutigt, ihre Forschungsergebnisse direkt frei und kostenlos zugänglich zu machen, ohne auf eine einschränkende und kostspielige Verlagsveröffentlichung angewiesen zu sein - dies gilt, nur solange durch die Veröffentlichung keine anderweitigen Schutzrechte betroffen sind. Diese Veröffentlichungen sind in der Regel durch Suchmaschinen auffindbar, wobei die Autor*innen ihre Rechte uneingeschränkt behalten.
Zweitveröffentlichung auf einem Repositorium
Die Universität zu Köln empfiehlt, das Recht auf Zweitveröffentlichung gemäß § 38 Abs. 4 des Urheberrechtsgesetzes zu nutzen und Publikationen nach Ablauf etwaiger Embargofristen kostenlos auf Plattformen wie dem Kölner UniversitätsPublikationsServer (KUPS) zu veröffentlichen. Nach Möglichkeit sollten die Embargofristen einen Zeitraum von sechs Monaten nicht überschreiten.
Verlagsverträge
Bei Vertragsabschlüssen mit Verlagen wird empfohlen, dass Wissenschaftler*innen sicherstellen, dass sie das Recht auf parallele oder zeitversetzte Open-Access-Veröffentlichungen behalten. Nach Möglichkeit sollten lediglich einfache Nutzungsrechte übertragen werden.
Preprints
Die Universität zu Köln regt an, Preprints auf anerkannten Plattformen wie ArXiv, BioRxiv, MedRxiv, ChemRxiv oder SocArXiv zu veröffentlichen, um Forschungsergebnisse frühzeitig zugänglich zu machen.
Lizenzierung und Identifikation
Veröffentlichungen sollten bevorzugt unter offenen Lizenzen (z. B. CC BY) erfolgen. Wissenschaftler*innen werden aufgefordert, persistente Identifikatoren wie ORCID (für Forschende) und DOI (für Publikationen) zu verwenden, um eine dauerhafte, eindeutige Identifikation und Zitierbarkeit zu gewährleisten.
Unterstützung durch die Universität
Die Universität zu Köln unterstützt und schafft Anreize für die Publikation via Open Access durch Rahmenverträge mit Verlagen sowie durch Möglichkeiten der zentralen und dezentralen finanziellen Unterstützung. Die Universität zu Köln bietet Infrastrukturen für die Veröffentlichung von Open-Access-Zeitschriften und -Monographien. Die Universitäts- und Stadtbibliothek zu Köln (USB) bietet umfassende Beratung und Unterstützung bei Open-Access-Veröffentlichungen.
Engagement und Beteiligung
Wissenschaftler*innen werden ermutigt, sich in Herausgeber-, Redaktions- und Begutachtungsfunktionen von Open-Access-Zeitschriften und -Monographien zu engagieren sowie eine faire Preispolitik von Verlagen zu unterstützen.
Drittmittel und Fördermöglichkeiten
Die Universität zu Köln weist darauf hin, dass viele Drittmittelgeber die Finanzierung von Artikelbearbeitungsgebühren (APCs) im Projektbudget erlauben. Wissenschaftler*innen werden gebeten, diese Möglichkeit bei der Antragstellung für Drittmittelprojekte zu nutzen.
Die Universität zu Köln befindet sich beim Thema Publikation via Open Access in einem laufenden Prozess, dieser ist zeit- und arbeitsintensiv. Die vorliegende Open Access Policy soll einen ersten Meilenstein darstellen. Sie legt erste Rahmenbedingungen für die weiteren Aktivitäten fest und stellt die Haltung der Hochschulleitung zum Thema Open Access dar. Am Ende des Prozesses wird die Universität zu Köln eine Open Access Strategy verabschieden, welche u. a. Ziele und Maßnahmen sowie einen kurz-, mittel- und langfristigen Zeitplan für die Umsetzung beinhalten wird.
Ihre Ansprechpartnerin
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Katja Halassy Forschungs- und Publikationsunterstützung
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halassy
ub.uni-koeln.de
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