2021: Fragmentierte Öffentlichkeit
Ein Kooperationsprojekt des Grimme Forschungskollegs an der Universität zu Köln.
Der mediale Wandel verbindet sich mit erheblichen Veränderungen der politischen und sozialen Gefüge unserer Gesellschaft, daher stellt sich die Frage: Wie sind Demokratie und Rechtsstaat in einer postdigitalen Gesellschaft möglich - in der Information, Kommunikation und persönliche Entfaltungswege starken Veränderungen unterliegen, ehemals bedeutsame mediale Vermittler:innen an Wichtigkeit verlieren und staatliche Akteur:innen sowie global operierende Wirtschaftsunternehmen gleichermaßen kommunikative Interessen bedienen und verfolgen?
Hoffnungen und zuletzt wohl vor allem Ängste resultieren aus dem Eindruck populistischer Beeinflussungsversuche der Wähler:innen und Bürger:innen, der Einschränkung von Privatsphären und Selbstbestimmungsmöglichkeiten breiter Anteile der Bevölkerung, der Radikalisierung von Ausgrenzung und ungleicher gesellschaftlicher Teilhabe sowie der politischen Konkurrenz zwischen staatlichen Institutionen und kommerziellen Akteur:innen.
Vor diesem Hintergrund wird in thematisch zugeschnittenen Veranstaltungen - Podien und Workshops - über neue Formen von Subjektivität und Bürgertum, zu korrespondierenden Herausforderungen an die Medienbildung sowie zu neuen Theorien der Öffentlichkeit nachgedacht und debattiert. Die Workshops richten sich dabei vor allem an eine interessierte Fachöffentlichkeit, die Podien an die allgemeine Öffentlichkeit und werden für die Ausstrahlung im WDR 3 Radioprogramm aufgezeichnet und so zugänglich gemacht. Ob und in welchem Umfang an den einzelnen Veranstaltungen teilgenommen werden kann, wird jeweils - von Fall zu Fall - an den Pandemieauflagen orientiert.
Infos zum Projekt bei unserem Kooperationspartner der Grimme Akademie
29.04.2021: Wahlkampfbeeinflussung durch digitale Werkzeuge
Diese Veranstaltung wurde ohne Publikum aufgezeichnet. Der Podcast steht auf den Seiten des WDR nicht mehr zur Verfügung.
Es wird sehr kontrovers diskutiert, ob die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA, in der sich Donald Trump durchsetzte, und die der Volksabstimmung über den Brexit entscheidend durch Beeinflussung von außen zustande gekommen sind: Twitter und insbesondere Facebook seien die Werkzeuge gewesen, über die diese Beeinflussung stattgefunden habe. Sowohl ausländische Mächte, insbesondere der russische Geheimdienst, als auch Beteiligte an der Wahl (die Trump-Kampagne über Cambridge Analytica; die Initiativen, die sich für den Brexit einsetzten) hätten sich der Werkzeuge und ihres Manipulationspotentials bedient. In der Podiumsdiskussion soll diskutiert werden, wo die Grenze zwischen angemessener und manipulativer Wahlwerbung bzw.-beeinflussung über die sozialen Medien verläuft und inwieweit eine „unabhängige“ politische Willensbildung noch möglich ist, die für eine Demokratie konstitutiv ist. Der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA im letzten Jahr ist für die weitere Entwicklung in den USA und auch in der ganzen Welt von großer Bedeutung, und die Bundestagswahl in Deutschland steht bevor.
Es diskutierten:
- Prof. Sabine Sielke: Leiterin des Lehrstuhls für Literatur und Kultur Nordamerikas an der Universität Bonn
- Prof. em. Martin Morlok: Professor für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Rechtssoziologie an der Universität Düsseldorf
- Julius van de Laar: Kampagnen- und Strategieberater unter anderem in den Präsidentschaftswahlkämpfen von Barack Obama
- Ellen Ehni: Chefredakteurin beim Westdeutschen Rundfunk
Moderation:
- Dr. Michael Köhler von unserem Kulturpartner WDR 3
04.06.2021: Modelle fragmentierter Öffentlichkeit (Workshop)
Der erste Workshop in der Reihe 'Fragmentierte Öffentlichkeit' eröffnet die interdisziplinäre Diskussion, indem er im engeren Sinne öffentlichkeitstheoretische Fragen nach der fragmentierten Öffentlichkeit schlechthin untersucht. Schwindet die Bindungskraft der alten, klassisch massenmedialen Öffentlichkeit - und mit ihr das Vertrauen in Medien, Politik und weitere Institutionen? Lassen sich wechselseitige Vorwürfe wie Fake News und Verschwörungstheorien und das Aufkommen neuer Populismen im Kontext dieser Fragmentierung kritisch verstehen? Der Workshop verbindet Perspektiven aus der Medienwissenschaft, der Politikwissenschaft, der Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaft, um über theoretische Annäherungen und Modelle aktueller öffentlicher Kommunikation zu sprechen. Der Workshop richtet sich an Interessent:innen aus allen Fächern und lädt vor allem zur ausführlichen und vielstimmigen Diskussion ein.
Die Diskussion beginnt mit Impulsen von:
- Prof. Dr. Dietrich Dörr, Medienrecht (Mainz)
- JunProf. Dr. Martin Fritze, Wirtschaftswissenschaft (Köln)
- Dr. Steffen Krämer, Medienwissenschaft (Konstanz)
- Prof. Dr. Isabell Otto, Medienwissenschaft (Konstanz)
- Dr. David Salomon, Politikwissenschaft (Hildesheim)
- Benjamin Schäfer, Medienwissenschaft (Konstanz)
Moderation: Prof. Dr. Stephan Packard, Universität zu Köln
Anmeldung zum Workshop
23.06.2021: Digitalität und Privatheit
Diese Veranstaltung wurde ohne Publikum aufgezeichnet. Der Podcast steht auf den Seiten des WDR nicht mehr zur Verfügung.
Verfügen Bürger:innen - User:innen! - im Internet noch über eine zeitgemäße, eine digitale Souveränität - also über die Fähigkeit, persönliche oder kollektive Freiheit und Selbstbestimmung in der digitalisierten Gesellschaft zu verteidigen, zu nutzen und zu gestalten? Können die Nutzer:innen sozialer Plattformen über die Nutzung ihrer Daten noch sinnvolle, informierte und wirksame Entscheidungen treffen? Gibt es noch anerkannte Vereinbarungen darüber, welche Kommunikation privat ist, und wird diese Privatsphäre respektiert? Ändert sich unser Verhalten, wenn Privatheit in einem digitalen Kontext gelebt wird?
Zwei Zusammenhänge stehen dabei im Vordergrund: Einerseits haben sich soziale Medien wie Google, Facebook, Instagram und TikTok und mobile technische Hilfsmittel wie Smartphone und Tablet als unverzichtbare Werkzeuge etabliert, um die häufig sehr anspruchsvollen und dichten Anforderungen des täglichen Lebens zu bewältigen. Die Dienste im Internet benutzen wir in der Regel kostenlos. Die 'Bezahlung' erfolgt ganz oder teilweise über die persönlichen Daten, die in jeder Lebenslage und in jedem Kommunikationsvorgang anfallen. Die großen Anbieter können diese Informationen mit Big Data-Verfahren auswerten und legen teils hochdifferenzierte Persönlichkeitsprofile ihrer Nutzer:innen an. So zeigen sie den vermeintlichen 'Kund:innen' passgenaue Werbung, die ihre tatsächlichen Werbekunden schalten. Andererseits sind infolge der Corona-Krise Tools für Webkonferenzen wie Zoom, Skype, WebEx und BigBlueButton zentrale Kommunikationsmittel geworden - und die sowohl für private als auch für öffentliche Kontakte, wobei auch die öffentlichen in den privaten Raum unserer Home Offices eindringen. In beiden und noch vielen anderen Hinsichten stellt sich die Frage, ob von einer digitalen Souveränität noch die Rede sein kann - und wie sie womöglich gewonnen oder verteidigt werden kann.
Es diskutierten:
- Ulf Buermeyer - Vorsitzender und Legal Director der Gesellschaft für Freiheitsrechte (e.V.), Fellow des Centre for Internet and Human Rights an der Europa-Universität Viadrina
- Sabine Frank - Head of Governmental Affairs and Public Policy YouTube DACH/CEE
- Petra Grimm - Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Stuttgart, Leiterin des Instituts für Digitale Ethik und Mitglied der AG Big Data der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- Nadia Kutscher - Professorin für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit der Universität zu Köln, Mitglied des Expert_innenkreises für Kinderrechte in der digitalen Welt zur Beratung des General Comment des UN-Kinderrechtsausschusses in Deutschland
Moderation: Dr. Michael Köhler
25.06.2021: Subjektivität und Bürgertum in einer postdigitalen Gesellschaft (Workshop)
In diesem Workshop über Subjektivität und Bürgertum in der postdigitalen Gesellschaft wird der Frage nach sich wandelnden Konzeptionen des Bürger:innen-Subjekts und deren politischen Implikationen nachgegangen: Welche Spannungsverhältnisse zeigen sich in ethischer, rechtlicher und pädagogischer Hinsicht angesichts von Algorithmisierung und der Digitalisierung von Öffentlichkeit(en) mit Blick auf Privatheit, Handlungsfähigkeit und Teilhabe? Dabei stehen die damit verbundenen strukturellen Herausforderungen und Dynamiken im Fokus, auch das komplexe Verhältnis zwischen einer Idee von Medienbildung, die Kompetenzaneignung und Verantwortung auf die einzelnen Subjekte verlagert einerseits und der gesellschaftlichen Verantwortung staatlicher und kommerzieller Körperschaften andererseits. Der Workshop richtet sich an Interessent:innen aus allen Fächern und lädt zur ausführlichen und vielstimmigen Diskussion ein.
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Mark Andrejevic, Monash University (Australien)
- Dr. Harald Gapski, Grimme-Institut
- Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, Universität zu Köln
- Dr. Joanna Redden, Western University (Kanada), Co-Director of the Data Justice Lab
Moderation: Prof. Dr. Nadia Kutscher, Universität zu Köln
Anmeldung zum Workshop
07.07.2021: Ausgrenzung und Hass im Internet
Diese Veranstaltung wurde ohne Publikum aufgezeichnet. Der Podcast steht auf den Seiten des WDR nicht mehr zur Verfügung.
Die Ausgrenzung und Abwertung von Menschen auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe finden im Alltag – offline wie online - häufig sehr subtil statt. Vielfach sind sich Personen, die sich beispielsweise rassistisch im Alltag äußern, dessen gar nicht bewusst. Daneben gibt es eine scheinbar größer werdende Anzahl von Menschen, die Ausgrenzung und Abwertung von Menschen auf ihre politische Agenda setzen und öffentlich(keitswirksam) verbreiten. So werden rassistische, sexistische, homophobe und andere abwertende Äußerungen besonders in den sozialen Medien normalisiert und ungehemmt in den Bereich des Sagbaren gerückt.
Vor diesem Hintergrund soll in dieser Podiumsdiskussion der Frage nachgegangen werden, wie Ausgrenzung – insbesondere im digitalen Kontext - funktioniert und was möglicherweise Strategien oder Ansätze für Bemühen zur Eindämmung sein könnten.
Es diskutierten:
- Sheila Mysorekar, Journalistin, Vorstand der „Neuen deutsche Medienmacher:innen“
- Professor Dr. Karl-Nikolaus Peifer, Jurist und Direktor des Instituts für Medienrecht und Kommunikationsrecht der Universität zu Köln, im Nebenamt Richter am Oberlandesgericht Köln
- Jürgen Rausch, Diplom-Pädagoge, Projektleiter beim Lesben- und Schwulenverband Deutschland: Kompetenznetzwerk „Selbstverständlich Vielfalt“ zum Abbau von Homosexuellen-, Inter- und Trans:feindlichkeit.
- Aycha Riffi, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaftlerin, Leiterin der Grimme-Akademie. U. a. Projektleiterin des EU-Projekts BRICkS (Building Respect on the Internet by Combating Hate Speech).
Moderation: Dr. Michael Köhler (WDR)
27.10.2021: Soziale Netze und staatliche Akteure (Podcast)
>>> Podcast zum Nachhören (MP3, 50.7 MB)
Internationale Internetkonzerne wie Amazon oder Alphabet bauen Infrastrukturen und Services auf, die man als systemrelevant und essentiell bezeichnen kann. Facebook, ein privates Wirtschaftsunternehmen, schlägt eine eigene Online-Währung vor. Damit etablieren sich Rahmungen und Strukturen, die Öffentlichkeit(en) mit strukturieren. Wo diese Internetkonzerne zugleich konkrete öffentliche Medien wie soziale Netzwerke betreiben, entsteht eine besondere Machtkonkurrenz – mit Folgen für unsere Demokratie und Öffentlichkeit.
Die Podiumsdiskussion geht den Fragen nach, ob diese internationalen Unternehmen durch ihre Größe von staatlicher Seite noch sinnvoll zu regulieren sind und inwiefern sie durch ihre unbestreitbaren Verdienste in der Reduzierung von Friktion mit staatlichen Akteuren in Konkurrenz treten können.
Es diskutierten:
- Dr. Frauke Gerlach, Direktorin Grimme-Institut, Marl
- Peter Schaar, Vorsitzender Europäische Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz, ehem. Bundesbeauftragter für Datenschutz, Berlin
- Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM) NRW, Düsseldorf
- Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Informations- und Datenrecht an der Universität Bonn, Bonn
- Prof. Dr. Alexander Thiele, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Staats- und Europarecht, an der Business and Law School Private Hochschule (BSP), Berlin
Die Moderation übernahm Dr. Michael Köhler.
Veranstaltungsort: WDR Funkhaus / Kleiner Sendesaal, Wallrafplatz 5, 50667 Köln
Zeit: 18.00 - 20.00 Uhr
Anmeldung notwendig: über medien-apokalypsen(at)uni-koeln.de
04.11.2021: Das Ende der Öffentlichkeit? (Podcast)
Diese Veranstaltung wurde ohne Publikum aufgezeichnet.
Podcast zum Nachhören >> (MP 3, 50.6 MB, 54 Min.)
Bereits mit Einführung der privaten Fernsehsender in den neunziger Jahren beobachteten Kritiker:innen eine Entwicklung, wonach sich eine gesamtdeutsche Öffentlichkeit auflöse, die gemeinsam ein Medienereignis erlebte, wie es bspw. bei der Ausstrahlung von Francis Durbridge-Krimis („Straßenfeger“) oder die Sendung „Wetten dass“ noch der Fall gewesen war.
Heute wird oft behauptet, dass sich diese Fragmentierung von Öffentlichkeit massiv beschleunige – und dass neue Medien, insbesondere soziale Netzwerke und Messenger, diese Entwicklung antreiben. Unter kontroversen Begriffen wie ‚Echokammer‘, ‚Filterblase‘ und ‚Homophilie‘ wird davon gesprochen, dass die Kommunikation im Internet esoterischer und radikaler werde. Neue populistische Bewegungen machen sich demnach die völlig neuen Reichweiten von über Facebook, Twitter oder Instagram zunutze.
Der öffentliche Diskurs verliert demgegenüber an Bindungskraft: das Vertrauen in Journalismus, Staat und auch Wissenschaft sinkt. Wie es zurückgewonnen werden kann, ist eines der Themen dieses Podiums. Diskutiert wird teils auch ein Entwicklungsbedarf für gesetzliche Regelungen, insofern diese immer noch von der Fiktion einer gemeinsamen, gesamtgesellschaftlichen Öffentlichkeit ausgehen.
Es diskutierten:
- Frau Prof. Dr. Marlis Prinzing von der Hochschule Macromedia/Journalistik
- Lisa Merten, Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans Bredow-Institut, Forschung zu Nachrichtennutzung in sozialen Medien, Hamburg
- Dr. Leonard Novy, Institut für Medien- und Informationspolitik, Köln
- Prof. Dr. Stephan Packard, Medienkulturwissenschaftler an der Universität zu Köln, Forschung zu Propaganda, Überwachung und Zensur
Die Moderation übernahm Dr. Michael Köhler (WDR).
13.11.2021: Medienbildung in einer postdigitalen Gesellschaft (Workshop)
In diesem Workshop geht es um spezifische Herausforderungen für die Medienbildung in der postdigitalen Gesellschaft - resultierend etwa aus der Verlagerung (politischer) Debatten junger Zielgruppen aus den öffentlich zugänglichen Bereichen des Netzes in geschlossene Gruppen und anderem mehr. Darüber hinaus steht die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen pädagogischen Handelns angesichts gesellschaftlicher und politischer Prozesse, Strukturen und Dynamiken im Fokus.
Referierende:
- Rüdiger Fries, Landeszentrale für politische Bildung Saarland, Saarbrücken
- Nadia Kutscher - Professorin für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit der Universität zu Köln, Mitglied des Expert_innenkreises für Kinderrechte in der digitalen Welt zur Beratung des General Comment des UN-Kinderrechtsausschusses in Deutschland
- Dr. Georg Materna, JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München
- Gerda Sieben – Leiterin jfc Medienzentrum, Köln
Die Moderation übernehmen Aycha Riffi und Lars Gräßer (beide Grimme-Institut, Marl).
Ort: Dieser Workshop findet online statt.
Zeit: 10.00 bis 15.00 Uhr
Anmeldung zum Workshop
Dieser Workshop ist der dritte aus der Reihe „Fragmentierte Öffentlichkeit“, einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Grimme-Akademie und dem Grimme-Forschungskolleg, der Universitäts- und Stadtbibliothek, den Instituten für Medienkultur und Theater sowie Digital Humanities, dem Lehrstuhl für Medienrecht, der Medien- und Sozialpädagogik sowie dem Zentrum für LehrerInnenbildung. Organisiert und konzipiert wird die Reihe von Lars Gräßer, Prof. Dr. Nadia Kutscher, Dr. Hubertus Neuhausen, Prof. Dr. Stephan Packard, Prof. Dr. Karl-Nikolaus Peifer und Aycha Riffi.
19.11.2021: Limitierte Öffentlichkeiten: Das "Dark“ und "Private“ Social (Podcast)
Die Podiumsdiskussion musste ohne Publikum stattfinden, wurde aber von WDR 3 aufgezeichnet.
Podcast zum Nachhören >> (MP3, 50,6 MB, 54 Min.)
Aktuell ist zu beobachten, dass sich politische Debatten gerade junger Zielgruppen aus den öffentlich zugänglichen Bereichen des Netzes in die privat(er)en zurückverlagern, wie beispielsweise Whatsapp oder Telegram. Transparenz und Öffentlichkeit gehen so verloren. Die Auseinandersetzung mit den populären Netzwerken im pädagogischen Kontext heißt, dabei den Wert der Inhalte als formelles und informelles Lernfeld für junge Menschen zu erkennen und mit Blick auf ‚private social‘ möglicherweise klassische Formen der politischen Medienbildung wieder in den Blick zu nehmen und – ganz wichtig – den Mut zu mehr Zivilcourage im Netz zu stärken, weil Interventionsmöglichkeiten limitiert werden.
Es diskutierten:
- Myrle Dziak-Mahler, Kanzlerin der Alanus Hochschule, ehemals Geschäftsführerin am ZfL-Zentrum für LehrerInnenbildung, Universität zu Köln
- Lars Gräßer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Pressesprecher Grimme-Institut, Marl
- Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht, Universität zu Köln
- Daniel Seitz, Medienpädagoge und Geschäftsführer Mediale Pfade - Verein für Medienbildung, Berlin
Die Moderation übernahm Dr. Michael Köhler.