zum Inhalt springen

WASTA – Wallraf Street Art

Kölner Stadtraum

05.09. – 15.09.2024

Internationale Künstler*innen installieren in einer Festivalwoche vom 5. Bis 15. September 2024 Inschriften, Objekte und Graffitis an verschiedenen Punkten der Stadt und verwandeln die Straßen Kölns zu Ausstellungsräumen. Der Call for Artist beginnt diese Woche. Die drei besten Kunstwerke des Festivals erhalten von der Sparkasse KölnBonn ein Preisgeld.

WASTA – Wallraf Street Art – bringt Street Art und Wissenschaft zusammen

WASTA steht für ‚Wallraf Street Art‘ und ist ein Projekt, das die facettenreiche Persönlichkeit und das vielfältige Wirken des Kölner Gelehrten Ferdinand Franz Wallraf (1748 – 1824) aufgreift und mit internationaler Street Art verbindet. Vorrangiges Ziel des Projektes ist es, die öffentliche und kreative Auseinandersetzung mit der Person Wallrafs anzuregen, um sein Erbe durch die Konfrontation mit zeitgenössischen Kontexten neu zu interpretieren. Neben seinen umfangreichen Sammlungen von sage und schreibe 80.000 Objekten hat Wallraf auch ein reiches immaterielles Erbe, wie Ideen, Gedanken, Werte oder auch Straßennamen hinterlassen, das eine Erforschung aus der heutigen Perspektive ebenso verdient. 

Als Verfasser monumentaler Inschriften für besondere Anlässe – Feierlichkeiten, Stadtinszenierungen oder Empfänge hochrangiger Persönlichkeiten – machte sich Wallraf einen Namen als ‚Meister der Epigrafik‘. Diese ephemeren Inschriften bestanden aus Holz, Gips oder anderen vergänglichen Materialien und enthielten Sprüche und Zitate in lateinischer Sprache. Keine dieser Inschriften ist erhalten geblieben. WASTA nimmt daher Wallrafs Schriften als Inspirationsquelle, um seine Gedanken in Bild und Wort durch Kunst und Schrift zurück in die Stadt zu bringen.

In einem ersten Schritt wurde von den Studierenden nach einer intensiven Auseinandersetzung mit den Schriften Wallrafs eine Vorauswahl von kurzen Texten getroffen. Aus dieser Vorauswahl werden nun Zitate ‚herausdestilliert‘, die dann künstlerisch umgesetzt und für eine gewisse Zeit mit der Verspieltheit und besonderen Sichtbarkeit der Street Art den Stadtraum beleben und gestalten werden. Die Studierenden sind ebenso eingebunden in die Suche und Betreuung der Künstler*innen wie auch in die Festivalorganisation.

Festivalwoche und Preisverleihung

Köln soll leuchten! In der Festivalwoche vom 5. Bis zum 15. September erwartet die Kölner*innen neben der Enthüllung der Kunstwerke ein Rahmenprogramm mit Workshops, Führungen, Artist Talks, Kinderprogrammen und Performances.Nach dem Festival im September sollen die drei besten Werke zusätzlich gekürt werden. Sie erhalten Ende 2024 je ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro von der Sparkasse KölnBonn, die sich bei diesem Projekt als Hauptsponsorin engagiert.

Alle Informationen zum Projekt und den Call for Artists gibt es hier:

www.wasta-projekt.de

Hintergrund

WASTA macht aber nicht nur eine historische Figur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, sondern führt durch einen partizipativen und niederschwelligen Ansatz an die Stadtkultur heran und sensibilisiert gleichzeitig für die besondere Kunstform der Street Art. Außerdem trägt das Projekt dazu bei, das Studium der Kunstgeschichte praxisnah zu gestalten und vielfältige Ideen in der gemeinsamen Projektarbeit umzusetzen. Die Begeisterung und das Engagement, mit denen die Studierenden an dem Projekt teilnehmen, zeigen, wie wichtig praxis- und gesellschaftsnahe Lehre ist. 

Die Herausforderung – aber auch das innovative Potenzial – besteht darin, eine 200 Jahre entfernte Vergangenheit in der beschriebenen Weise mit der Gegenwart zu verbinden: das Gewicht der Geschichte und die Leichtigkeit der Street Art, einen deutschen Gelehrten der Goethezeit und die jüngeren Generationen, die Wissenschaftlichkeit der Projektinhalte und die Freiheit der Kunst, Zitate aus alten Schriften und Häuserwände für eine neue Form der Kommunikation und Teilhabe zusammenzubringen. Dies erfordert die kreative Anstrengung aller Beteiligten, vor allem aber die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Expert*innen-Gruppen, die eine wissenschaftliche Erarbeitung und eine multiperspektivische Annäherung ermöglichen: Kultur- und Stadtgeschichte, Kunst- und Architekturgeschichte, Linguistik und kuratorische Praxis, Bildung und Kreativität tragen dazu bei, einen Stadtvisionär und Sammler, der bis heute das kulturelle Leben Kölns prägt, in einer neuen und besonderen Weise zu feiern. Die Kooperation und der Austausch mit wissenschaftlichen Partnern aus der Universität zu Köln, insbesondere mit dem Institut für Linguistik (Abteilung Diskurslinguistik) und dem Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Institut, hat sich als unerlässlich und fruchtbar erwiesen, um das Erbe Wallrafs kennenzulernen, es historisch einzuordnen und seinen heutigen Wert zu verstehen sowie einen kritischen, nicht panegyrischen Blick zu bewahren. 

 

 

Sponsor

Gefördert wird WASTA von der Sparkasse KölnBonn, als Schirmherrin unterstützt Maria Helmis-Arend das Festival.

Unsere Kooperationen:
a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities
Institut für Linguistik – Abteilung Diskurslinguistik
Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit – Historisches Institut
Wissenschaftsforum zu Köln und Essen