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Engländer - rara avis in terris

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  • Abbildung eines Frosches der Art "Boophis englaenderi"
    Dem engangierten Zoologen und Naturschützer Engländer wurde 1994 eine große Ehre zuteil - eine neu entdeckte madagassische Froschart erhielt seinen Namen: "Boophis englaenderi"
  • Ein Foto der historischen Bestände aus der Sammlung Hans Engländer.
    "Histoire naturelle par Buffon" aus der Sammlung Hans Engländer
  • Eine Abbildung des Kopfes eines Krokodils. Abgebildet sind die Zähne und das linke Augen des Reptils.
    Abbildung aus: Schlegel, H.: Abbildungen neuer oder unvollständig bekannter Amphibien (...) von Dr. H. Schlegel. - Düsseldorf: Arnz, 1837-1844.
  • Eine Abbildung von einem Teich und einer Berglandschaft. Im Vordergrund sind zwei Storche mit unterschiedlichen Farben abgebildet.
    Abbildung aus: Strack, Fried.: Kulturgeschichte in Bildern mit erläuterndem Text. 3. Aufl. - Düsseldorf: Arnz, 1835-1841.

Der Weg der Sammlung Engländer in die USB

Zu den herausragenden Privatbibliotheken, die der USB Köln zuletzt übereignet wurden, zählt auch die Sammlung von Hans Engländer. Der Naturwissenschaftler und langjährige Professor der Kölner Universität vermachte der USB testamentarisch 4.000 außerordentlich wertvolle Bücher aus dem Bereich der Zoologie, speziell der Ornithologie. Hans Engländer war nicht nur ein exzellenter Wissenschaftler, sondern auch ein vorzüglicher Bücherkenner, beides Besonderheiten, die sich in seiner Bibliothek miteinander verbanden. Kostbare Handschriften, Inkunabeln, frühneuzeitliche Ausgaben und einige des 19. Jahrhunderts, darunter viele seltene Ansichtswerke von beeindruckender Schönheit und in hervorragendem Zustand, trug er sein Leben lang zusammen. Mit dieser Sammlung rückt die USB Köln neben Berlin, München und Wolfenbüttel in die erste Reihe deutscher Bibliotheken mit großen Beständen zoologischer Literatur vor (R. Schlenker).

Die Sammlung Hans Engländer befindet sich im Aufbau.

Biografische Notizen zu Hans Engländer (1914 - 2011)

Nach erfolgreichem Abschluss seines ersten Dissertationsprojektes zum Thema „Die Orientierung der Bienen“ beim Zoologen und späteren Nobelpreisträger Karl von Frisch an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät in München promovierte Hans Engländer nur ein Jahr später (1942) an der Medizinischen Fakultät über „Die Lehre vom Sehen bei Albrecht von Haller“, einem Universalgelehrten des 18. Jahrhunderts. Nach kurzer Tätigkeit am Hygieneinstitut in Saarbrücken begann er 1948 schließlich seine Hochschullaufbahn als Assistent am Zoologischen Institut der Universität zu Köln. Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Lehrender und Forscher bildete dabei stets die Ornithologie.

Als begeisterter und begeisternder Lehrer der Universität zu Köln hat Hans Engländer viele Generationen von Studierenden in das Fachgebiet Zoologie eingeführt und sie nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Mensch durch seine Gradlinigkeit, sein großes Wissen und seine Bescheidenheit tief beeindruckt. Der passionierte Bibliophile fühlte sich der USB in besonderer Weise verbunden und war seit der Gründung Mitglied der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft.

Eine ornithologische Spezialbibliothek

Neben der Erforschung der Tiere selbst, speziell der Vögel, galt Hans Engländers besonderes Interesse ihrer Spiegelung in der wissenschaftlichen Literatur. Von Hause aus finanziell gut gestellt, hat er in seinem langen Leben bis buchstäblich in seine letzten Tage eine sehr wertvolle Privatbibliothek zur Zoologie, speziell zur Ornithologie, aufgebaut, die kostbare Handschriften, Inkunabeln, frühneuzeitliche und Ausgaben des 19. Jahrhunderts umfasst, darunter viele wertvolle und gut erhaltene Ansichtswerke. Hans Engländer war nicht nur ein exzellenter naturwissenschaftlicher Fachmann, sondern auch ein vorzüglicher Bücherkenner, was er – und das ist das Besondere – in seiner Bibliothek miteinander verband. Er schuf eine Spezialsammlung, wie Kenner bestätigen, von internationalem Rang. Für Forschungszwecke können Bücher und andere Sammlungsobjekte im Lesesaal Historische Sammlungen zur Verfügung gestellt werden.

Ausgewählte Literatur