Oidtman - Die Familienchroniken des Generalleutnants
Ernst von Oidtman war ein versierter Sammler genealogischen Materials. So umfasst seine Sammlung, die er testamentarisch der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln vermacht hat, neben seiner Bibliothek vor allem seine genealogischen Blätter. Oidtman hatte in 1333 Mappen genealogische Dokumente zusammengetragen und erfasst. Diese handschriftliche und in der USB viel benutzte Sammlung wurde 1992-1999 in 18 Bänden unter dem Titel "Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung" von Herbert M. Schleicher publiziert und durch einen Registerband erschlossen. Zur Sammlung gehörten auch über 200 Porträts. Sie sind heute in der Portraitsammlung der USB erfasst. Oidtmans Bibliothek ist in den Bestand der Universitäts- und Stadtbibliothek eingearbeitet worden. Die Bände weisen oftmals das Oidtman'sche Exlibris oder einen handschriftlichen Besitzeintrag auf.
Biografische Notizen zu Ernst von Oidtman
Ernst von Oidtman wurde am 9. Oktober 1854 als zehntes Kind des Majors a.D. Josef von Oidtman und seiner Gemahlin Caroline, geb. Freifrau von Eberstein in Bonn geboren. 1870 verließ er das Gymnasium ohne Abschluss, um in das Kadettenhaus in Berlin einzutreten. Hier begann 1871 seine militärische Karriere, die er 1912 im Rang eines preußischen Generalleutnants beendete. Der Dienst erlaubte ihm seinen umfangreichen Familienforschungen nachzugehen. Insgesamt sechzig Jahre lang trug Oidtman genealogische Daten, vorwiegend von (nieder-)rheinischen adeligen Geschlechtern und Familien, zusammen. Er erstellte Stammbäume, suchte in vielen Archiven nach Quellenmaterial und sammelte genealogische Artefakte wie Adelsdiplome, Abbildungen von Wappen, Skizzen Zeitungsausschnitte, Todesanzeigen u.v.a.m. Er selbst publizierte rund 280 Beiträge in verschiedenen Geschichtszeitschriften, vorwiegend aber in den ab 1913 erscheinenden "Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde". Oidtman war Ehrenmitglied in verschiedenen regionalen Geschichtsvereinen. Die Universität zu Köln verlieh ihm 1922 die Würde eines Ehrendoktors der Philosophischen Fakultät. Er war seit 1893 mit Luise Freiin von Ritter zu Groenesteyn (1868–1936) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Am 18. September 1937 starb Ernst von Oidtman in Wiesbaden.
ausgewählte Literatur
Limburg, Hans: Ernst von Oidtman (1854-1937), in: Kölner Sammler und ihre Bücherkollektionen in der Universitäts- und Stadtbibliothek, Köln, 2003.