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  • Die botanischen Anlagen des Zehlendorfer Gymnasiums von O. Bohn, Lehrer, [1913]

Schulprogramme - Wir besitzen mehr als 20.000 Schulschriften

Die USB Köln besitzt eine rund 20.000 Bände umfassende Sammlung von Schulprogrammen. Sie stammen aus der Zeit von 1820 bis 1930. Der Erscheinungsraum erstreckt sich über das Deutsche Reich in den Grenzen von 1871 hinaus auch auf Österreich-Ungarn, die Schweiz sowie weitere Teile des damaligen deutschen Kulturraums (Baltikum). Auch aus den Randgebieten, z.B. aus Südskandinavien und den Niederlanden sind Schulprogramme erschienen und in der Sammlung vorhanden. Am stärksten vertreten sind neben Köln (ca. 2500 Stück) die Städte Berlin (ca. 1000), Wien (ca. 400), Breslau, Dresden und Magdeburg (je ca. 300).

Als Beilagen der eigentlichen Schulprogramme sind oftmals Stadtgeschichten, Urkundenbücher oder Bibliothekskataloge in mehreren Folgen erschienen.

Bei dieser Sammlung handelt es sich um einen separat aufgestellten Bestand. Die systematische Aufstellung erfolgt alphabetisch nach Schulorten und innerhalb der Orte chronologisch. Bei wichtigen Orten mit mehreren Schulen werden zunächst die Schulen getrennt und innerhalb derer chronologisch sortiert. Weitere den Schulprogrammen zugehörige Schriften wie Jahresberichte und/oder Beilagen finden sich überdies im Bestand der USB. Viele dieser Schriften sind auch als eigenständiger Druck erschienen. Schulprogramme werden traditionell in vielen Bibliotheken gesammelt.

Eine Suchanfrage nach "Schulprogramme" im "Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa" ergibt eine Trefferliste mit 198 Bibliotheken, in deren Bestand sich solche Programmschriften befinden. Ein Merkmal dieser Sammlungen ist, dass man es bei der systematischen Aufstellung belassen und auf die Formalkatalogisierung der einzelnen Stücke verzichtet hat. Dies trifft auch auf den Kölner Bestand zu.

Definition Schulprogrammhefte

"Schulprogrammschriften, gelegentlich auch Schulprogramme oder Schulschriften. Nach dem Vorbild der Universitäten erschienen mehr oder weniger regelmäßig seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, vor allem in den deutschsprachigen Ländern, Einladungen zu öffentlichen Abschlussprüfungen an Gymnasien bzw. Lateinschulen, beigefügt war gelegentlich eine wissenschaftliche Abhandlung des Rektors. Seit 1824 erfolgte in Preußen und bald darauf in allen deutschen Staaten die Regelung des sogenannten Programmwesens: jährliches Erscheinen von Schulnachrichten in Deutsch und eine wissenschaftliche Abhandlung in lateinischer Sprache im selben Heft. Nach Hinzutreten der Realgymnasien konnten die Abhandlungen auch in deutscher Sprache erscheinen, nach 1875 mussten zwar noch die Schulnachrichten veröffentlicht werden, nicht aber mehr eine wissenschaftliche Abhandlung; wenn, dann wurde sie den Nachrichten beigelegt. Den zentralen Tausch organisierte 1876-1916 der Verlag Teubner (Leipzig). Letzte Schulprogrammschriften erschienen zwischen 1919 und 1932." Rudolf Jung in: Lexikon des gesamten Buchwesens. Stuttgart: Hiersemann 1987- Bd. 7, Lfg. 49 (2004) S. 6.

ausgewählte Literatur