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Foto privat: Dr. Martin Stankowski

MARTIN STANDKOWSKI - DER ANDERE STADTHISTORIKER

Seit den 1960er Jahren hat der Autor und Journalist Martin Stankowski in und über Köln geschrieben. Er schrieb Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen, verfasste diverse Bücher und entwickelte mit bekannten Künstlern und Kabarettisten Bühnenprogramme. Vor allem sein erfolgreiches Buch "Köln. Der alternative Stadtführer", das in über 10 Auflagen erschien, hat zu einer neuen Sicht auf die Stadt und ihre Geschichte beigetragen. Für und mit seiner Arbeit hat er eine Bibliothek aufgebaut, die neben den Standardwerken zur Stadtgeschichte vor allem das alternative Schrifttum beinhaltet: Kleinschriften der politischen Bewegungen der Stadt, Frauen-, Öko-, Friedens- oder Sozialgruppen, Dokumentationen und Protestliteratur, alternative Stadtführer oder Parteiprogramme, ebenso literarische Experimente, Kunstprogramme und ähnliches. Das wurde nicht nur möglich, weil er in den 1970er Jahren Mitbetreiber einer genossenschaftlich geführten Druckerei war, die für diese sozialen Bewegungen tätig war, sondern vor allem auch, weil Köln zu einem Zentrum sozialer und kultureller Protestbewegungen in der alten Bundesrepublik wurde.

2018 gelang es der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft, die reichhaltige Privatbibliothek des Historikers zu erwerben. Neben dem Schwerpunkt Köln erweitern auch seine Bücher über teilweise seltene kultur- und sozialhistorische Themen den USB-Bestand und ergänzen unseren traditionellen Sammelschwerpunkt Rheinland.

Biografische Notizen zu Martin Stankowski

"Vom Trüffelschwein zum Minenhund"

Dr. Martin Stankowski, geboren 1944 im Sauerland (Meschede), lebt seit Ende der 1960er Jahre in Köln und arbeitete als Journalist, Geschichtenerzähler, Rundfunkautor und Stadtführer. Er studierte zwischen 1965 und 1972 Germanistik, Theologie und Publizistikwissenschaft, lernte den journalistischen Beruf bei der "Westfälischen Rundschau", dem WDR und dem ZDF kennen, promovierte 1974 an der FU Berlin über die linkskatholische Presse, arbeitete dann jahrelang in einer selbstverwalteten Druckerei und gehörte in den 1970er Jahren zu den Mitbegründern des "Kölner VolksBlatt", Signatur: XK2080 der ersten Alternativzeitung Kölns.

Journalistisch arbeitete Stankowski seit den 1980er Jahren vor allem als Rundfunkautor für WDR, SDR, NDR und DLF, beschäftigte sich mit kulturhistorischen und zeitgeschichtlichen Themen, etwa in Serien für die WDR-Redaktion "Mosaik" mit der Kulturgeschichte der Heiligen, des Kalenders oder umgangssprachlicher Redensarten; dokumentierte für den WDR die "Mittwochgespräche" des Kölner Bahnhofbuchhändlers Gerhard Ludwig aus den 1950er Jahren und gehört zum festordnenden Komitee der "Rheinischen Moralfestspiele", die einmal monatlich im Rahmen der "Funkhausgespräche" im kleinen Sendesaal des WDR veranstaltet werden. Für die Rockmusikerinitiative "Arsch hu" entwickelte er ein Stadtspiel für Schüler und Jugendliche mit dem Titel "Fremd in Köln - Fremde in Köln". Daneben sind es vor allem die Exkursionen in Köln, die das Kontrastprogramm zu herkömmlichen Stadtführungen sind und inzwischen zu einer neuen Sicht auf die Stadt und ihre Geschichte beigetragen haben.

Ausgewählte Bücher und Veranstaltungen

"Köln – Der andere Stadtführer - Altstadt, Innenstadt, Dom“, Köln: Volksblatt-Verlag, 1988. Signaturen: 1K8170-1 und 

"Köln - Der andere Stadtführer - Neustadt, Südstadt, Ringe, Rhein, Deutz", Köln: Volksblatt-Verlag, 1989. Signatur: 14A5768-2

Mit Jürgen Becker "Biotop für Bekloppte". Köln: Volksblatt-Verlag, 1992. Signatur: 14A8775

Mit Rainer Pause verfasste und spielt er gemeinsam das Programm "Tod im Rheinland - eine heitere Knochenlese", Neuauflage, Köln: KIWI, 2004. Signatur: 19B777
sowie seit 1998 zahlreiche Programme auf einem Rheinschiff wie „Erfolgreiche Scheitern - Revolution im Rheinland“, "Rhein - der Rest ist Ufer", "Der Rheinländer an sich". Zu vielen Produktionen sind entsprechende CD-/bzw. erschienen.

Mit Victor Böll „Heinrich Böll und Köln“. 2. Auflage. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1998.

Bildband "Köln - Ein rheinischer Planet" mit Bildern des Kölner Fotografen Manfred Linke. Köln: Dumont, 1996. Signatur: 12L7032

Anfang 1999 erschien die WDR III-Serie über Alltagsrituale als Publikation unter dem Titel „Einen Türken bauen – Geschichten über Alltagsrituale und Redensarten“ erzählt von Martin Stankowski. Köln: Verlag die Grüne Kraft, 2009.