You don’t carry the water
Zur Ausstellung
You don’t carry the water – Nicht du trägst das Wasser. Fotografien und Text von Evelyn Runge
Nachrichten über Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme, monatelange Brände und die Zerstörungen, die sie in – auch menschlich besiedelten Gebieten – hinterlassen, sind mittlerweile Alltagsgeschäft. Die Berichterstattung in journalistischen Medien ist dennoch punktuell: Über geografisch näher gelegene Katastrophen wird eher und länger berichtet, oder solche, die gefühlt nah erscheinen, wie Kalifornien, als über solche, die in als abgelegen wahrgenommenen Weltregionen stattfinden. Fotos und Bewegtbilder dieser Katastrophen, die mit fortschreitender Klimaerwärmung häufiger und extremer werden, werden der in der (medien-) wissenschaftlichen Forschung als Klimabilder oder Klimavisualisierungen bezeichnet – der Begriff umfasst auch Infografiken, Datenvisualisierungen, Satellitenaufnahmen, kurz: alle Bilder, die relevant für das Thema Klimakrise sind.
Forschung zu Klimabildern – etwa in den Medien- und Kommunikationswissenschaften – sind noch relativ selten. Sie nutzen beispielsweise (Bild-)Inhaltsanalysen oder befragen Rezipient*innen über affektive Wirkung von Klimabildern, auch in Zusammenhang mit persönlichem Interesse an der Umwelt. Aus Projekten aus Wissenschaft, Forschung und Nichtregierungsorganisationen sind digitale Klima-Bildsammlungen hervorgegangen, die im Sinne nachhaltiger Forschung zur weiteren Nutzung freigegeben sind (Climate Visuals der britischen NGO Climate Outreach Information Network sowie Affective Climate Images Database der Northern Michigan University.
Mein in der USB Köln ausgestellter visueller Essay „You Don’t Carry the Water“ (2023) nahm einen anderen Weg: Ich fotografierte die Zukunft. Ausgehend von vergleichenden Lektüren – Fachbeiträge aus den Klima-, Ökosystem- und Biodiversitätswissenschaften, der Soziologie, Politik- und Literaturwissenschaften – entwickelte ich meinen visuellen Essay im Rahmen meines DFG-Forschungsprojekts „Glokalisierung des digitalen Bildes: Ethik, Bildhandeln und Innovative Methoden“ als Exploration innovativer visueller Methoden. Im Fokus der Exploration visueller (Auto-) Ethnografie stehen herausfordernde gesellschaftliche Ereignisse, sowie die begleitende Erstellung von Texten, die die Positionalität der Urheber*in beinhalten und literarischere, essayistischere, kreativere Formen erlauben. Mit dieser Öffnung oftmals strenger Korsette in Aufbau und Argumentation, die je nach Disziplin und Fachjournal als besonders wissenschaftlich gelten, ermöglichen autoethnographische Formen in Bild und Text, Forschung in die Gesellschaft zu kommunizieren.
Evelyn Runge über ihr visuelles Essay "You Don't Carry the Water"
Über Evelyn Runge
Evelyn Runge, DrIn. phil., leitet Projekte zu Fotojournalismus, Sozialen Medien und Bildethik (DFG Projektnummer 421462167, DFG-Schwerpunktprogramm „Das digitale Bild“). Assoziation am KWI Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Absolventin der VII Masterclass in Arles der Fotoagentur VII, sowie der Deutschen Journalistenschule München.
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Ausstellungsort
Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Universitätsstraße 33, 50931 Köln
Einlass
Selbstverständlich können Sie die Ausstellung auch ohne Bibliotheksausweis besuchen. Sie befindet sich in der "Roten Vitrine" direkt vor der Kaffeebar.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag von 8 bis 24 Uhr
Samstag und Sonntag von 8 bis 21 Uhr
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Donata Rahnenführer aus der Wieschen Marketing / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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