Wir fotografien ab sofort interessante Einbände unserer digitalisierten Drucke. In der Regel präsentieren wir Vorder- und Rückdeckel, den Buchrücken sowie den Vorderschnitt, in besonderen Fällen auch den Kopf- und Fußschnitt. Die Einbände werden im Fotostudio unseres Digitalisierungszentrums aufgenommen. Durantis, Guilelmus: Rationale divinorum officiorum
Die Digitale Sammlung Inkunabeln und Blockbücher
Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln verfügt über einen reichen Bestand an Inkunabeln; so bezeichnet man Druckwerke, die bis zum Erscheinungsjahr 1500 durch die von Johannes Gutenberg erfundene Technik des Druckens mit beweglichen Lettern entstanden sind. Köln war im 15. Jahrhundert eine bedeutende Stadt, in der durch die Universität und den Klerus genügend gebildete, also lesende und schreibende Menschen lebten. Das war eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der neuen Technik des Buchdruckes, und so ließen sich hier in kurzer Zeit über 20 Drucker und Offizinen nieder.
Ulrich Zell, der seine Ausbildung bei Peter Schöffer in Mainz erfahren hatte, war der erste Drucker in Köln. 1466 erschien seine Ausgabe der Schrift "Super psalmo quinquagesimo `Miserere mei deus`“ von Johannes Chrysostomus als erster Kölner Druck. In Köln erschienen insgesamt etwa 1280 Drucke bis zum Ende des Jahres 1500.
Inkunabeln und mehr
Inkunabeln in der USB
Im 19. Jh. wurde in der damaligen wissenschaftlichen Stadtbibliothek der Bestand an Inkunabeln aus der Sammlung Wallraf, der Gymnasialbibliothek, auch aus der Syndikatsbibliothek und einigen weiteren Sammlungen (beispielsweise Sammlung Mevissen) gesondert aufgestellt und in einem handschriftlichen Katalog verzeichnet, der allerdings keine spezielleren Aussagen, zum Beispiel zu Provenienzen, Einbänden u.ä. enthält.
Heute besitzt die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln ca. 2350 Drucke des 15. Jahrhunderts. Davon sind etwa 600 Ausgaben (vorhanden in ca. 740 Exemplaren) in Köln gedruckt worden; außerdem sind Drucke aus Basel, Straßburg, Nürnberg und aus anderen deutschen, niederländischen und oberitalienischen Druckorten vorhanden.
Ca. 385 dieser Drucke stehen bereits heute als Volldigitalisate im Netz zur Verfügung; sie wurden in den Jahren 2005/06 mit Mitteln der DFG aufwändig digitalisiert und in der "Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek" erschlossen in Zusammenarbeit mit Prof. Manfred Thaller an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Informationsverarbeitung (HKI). Seit 01.08.2015 ist der Server der "Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek" außer Betrieb genommen. Die Digitalisate der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln erreichen Sie weiterhin über: https://typo3.ub.uni-koeln.de/sammlungen-und-schwerpunkte/inkunabeln. Die Digitalisate der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel erreichen Sie über das digitale Angebot unter: http://www.hab.de/de/home/wissenschaft/forschungsprofil-und-projekte/verteilte-digitale-inkunabelbibliothek.html
Die Kölner Inkunabeln werden sukzessive weiter bearbeitet, ins Netz gestellt und die Digitalisate mit Kurzbeschreibungen im OPAC nachgewiesen. Dies dient nicht nur der besseren Verfügbarkeit und Nutzbarkeit, sondern auch der Bestandsschonung und Sicherung der Drucke.
Blockbücher
Die USB Köln besitzt zwei Exemplare der äußerst seltenen Blockbücher des 15. Jahrhunderts:
Blockbücher werden gefertigt aus Holzdruckstöcken, die im Handdruckverfahren mit Reibern, nicht mit Pressen abgezogen werden. Die Doppelblätter werden meist nur einseitig bedruckt, gefaltet und mit Kleber zusammengefügt. Sie können Text und Bild von einem Druckstock enthalten, nur Bilddarstellungen, die durch handschriftliche Texte ergänzt werden, oder seltener auch Text und Bild, die in zwei Durchgängen gedruckt wurden. Die Produktionszeit der europäischen Blockbücher vermutet man zwischen 1460 und 1530, also durchaus parallel zur Ausbreitung des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern. Mit Holzstempeln bedruckte Stoffe und Einblattdrucke, Spielkarten und ähnliche Akzidenzdrucke entstanden auch schon zuvor.
Bekannt sind heute 33 Werke, von denen sich ca. 100 Ausgaben erhalten haben. Sie umfassen neben religiös-erbaulichen Themen (beispielsweise Biblia pauperum) auch Kalender und Lehrbücher. In Wikisource befindet sich eine Zusammenstellung digital verfügbarer Blockbücher. Die Münchener Staatsbibliothek erstellt eine Datenbank Blockbücher aus bayerischen Sammlungen, in der auch die Wasserzeichen dargestellt werden.
Digitaler Handapparat Inkunabeln: Campbell, Cappelli, Voullième, Ennen und Co.
Die aufgeführten Werke sind aus dem Handapparat der ehemaligen "Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek" (VdIB), die wir digital zur Verfügung stellen:
Schmitz, Wolfgang: Die Überlieferung deutscher Texte im Kölner Buchdruck des 15. und 16. Jahrhunderts. Köln 1990, 549 S.
Besonderheiten der Digitalisierung
Umfang: ca. 600 Objekte Status: im Aufbau Erstellung der Scans: Projektbezogene Digitalisierung der USB-Köln Scanner: Buchwippe mit einem Öffnungswinkel von 45° gesteuert über eine Nikon DXM 1200 Format: DIN A5 - DIN A3 Qualitätskontrolle und Web-Präsentation: Kollektionsmanagement der USB Köln
Erläuterungen und Abkürzungen für unsere Inkunabeldigitalisate
Fortlaufende Blattnummerierung
Scanbezeichnung
Erläuterung
Beispiel
[5] - 1
5. Scan, rechte Seite, Blatt 1a
ENNE13
[6] - #
6. Scan, linke Seite, Blatt 1b
ENNE13
[7] - 2
7. Scan, rechte Seite, Blatt 2a
ENNE13
[8] - #
8. Scan, linke Seite, Blatt 2b
ENNE13
Anhand der Endung des Scans erkennt man die Struktur eines Druckes:
Endung eines Scans
Erläuterung
Beispiel
BL
Blanko
ENNEN99
BS
Buchschnitt
MEVI72
BR
Brief, Brief an den Leser
GBV169+b
CP
Capitula
GBIV6246
DR
Druckermarke
GBIV3493
ER
Einbandrücken
MEVI72
FR
Fragment
GBIV8264
HS
Handschrift
ENNEN81
IL
Illustration
AD+S306
IN
Inhaltsverzeichnis
ENNEN114+C
KD
Kalendarium
ENNEN201
MS
Maßstab
AD+BL76
PL
Prologus
ENNEN177
PR
Praefatio
ENNEN165
RD
Rückdeckel
GBIV8264
RG
Registrum
GBIV5006+a
RS
Rückwärtiger Spiegel
GBIV8264
PV
Provenienz
GBII+c723+a
TB
Tabula
MEVI72
TI
Titelblatt
GBIV8573
VD
Vorderdeckel
GBIV8264
VR
Vorrede
GBIV267
VS
Vorderer Spiegel
GBIV8264
WI
Widmung
#
linke Seite, Blatt 4b
MEVI72
Dieses Werk (Digitale Sammlung Inkunabeln und Blockbücher), das durch die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln gekennzeichnet wurde, unterliegt keinen bekannten urheberrechtlichen Beschränkungen.
Sollten Sie unsere Digitalisate nachnutzen, freuen wir uns über eine Namensnennung.
Diese Sammlung ist mit Open Access gekennzeichnet.
Open Access bezeichnet den weltweit freien und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Internet unter Wahrung des Urheberrechts. Dem Leser sollen weltweit keine rechtlichen oder finanziellen Schranken im Wege stehen.