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Aktuell sind alle Buchpatenschaften aus dieser Sammlung vergeben. Wir bemühen uns neue, restaurierungsbedürftige Bände zu präsentieren.

Diese Buchpatenschaften sind bereits vergeben:

BEREITS VERGEBEN: Werbung für den Kölner Dom – gedruckt 1843

Sulpiz Boisserée:
Histoire Et Description De La Cathédrale De Cologne : Pour Servir De Texte Aux Vues, Plans, Coupes Et Détails De L'Édifice, Munich : Inst. De Litt. Et Des Arts [u.a.], 1843. Signatur: HITT114

1816 entdeckte der Kölner Kunsthistoriker Sulpiz Boisserée (1783-1854) nach erfolgreicher Suche in Paris einen Teil des ursprünglichen Fassadenplans des Kölner Doms. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Melchior hatte sich der Kunstsammler und Mäzen bereits früh für die Vollendung des Dombaus eingesetzt. Mit Hilfe des mittelalterlichen Aufrisses wurde der langgehegte Wunsch, den Dom und insbesondere den Bau der Domtürme nach den Originalplänen zu vollenden, deutlich realistischer. Um die immense Finanzierung zu ermöglichen, engagierten sich die Brüder in den 1840er Jahren aktiv für die Gründung eines Dombauvereins. Dies gelang 1842 und Sulpiz brachte eine umgearbeitete und erweiterte neue Ausgabe seines bereits 1823 veröffentlichten Buches „Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln: nebst Untersuchungen über die alte Kirchenbaukunst als Text zu den Ansichten, Rissen und einzelnen Th eilen des Doms von Köln“ heraus. Im Jahr darauf erschien das Werk in wiederum erweiterter Form schließlich auch in französischer Sprache in München und London und trug somit zur Unterstützung des Dombaus bei. Wie Hittorff gehörten auch die Brüder Boisserée zum Kreis um Ferdinand Franz Wallraf, dessen Haus ein Anlaufpunkt bei Besuchen in Köln war. Später traf man sich im Haus des Stadtbaumeisters Johann Peter Weyer. Auch in Paris sah man sich häufig, so z.B. im Kreis um Alexander von Humboldt oder bei festlichen Zusammenkünften in der Deutschen Botschaft . Hittorff, der zeitlebens an der Entwicklung seiner Heimatstadt Köln interessiert war und sich ebenfalls für die Domvollendung einsetzte, unterstützte Sulpiz Boisserée. So überwachte er persönlich die Anfertigung von Stichen in Pariser Werkstätten.

Das wurde gemacht:

Einband:
Rücken mit neuem Leder ergänzen, Ecken festigen und neu einledern, Überzugspapiere ablösen und neue aufkleben

Buchblock:
Reinigen, Blätter entsäuern und nachleimen, Papier glätten und Risse schließen, neu heften, Buchblock und Einband verbinden

Restaurierungskosten: 1.433,95 Euro

Restsumme der Restaurierungskosten: 433,95 Euro (Buchpatenschaft ist bereits vergeben)

BEREITS VERGEBEN: Opulente Festschrift über die Krönung Ludwig XV – gedruckt ca. 1732

Le sacre de Louis XV, Roy de France et de Navarre dans l´église de Reims, le dimanche 25 Octobre 1722. Antoine Danchet [Hrsg.]. Paris ca. 1732. Signatur: HITT190-Einb.

Als Louis XIV 1715 im Alter von 77 Jahren starb, hatte er eine Regierungszeit von 54 Jahren erreicht. Nachfolger wurde sein Urenkel, der erst fünfjährige Louis XV (1710- 1774), der bis 1723 unter Vormundschaft des Regenten Philipp II. von Orléans stand. Angesichts der langen zu erwartenden Regierungsperiode des neuen Herrschers entschloss man sich, in der obigen prunkvollen Festschrift in Text und Bild eine ausführliche Darstellung der zu diesem Staatsakt durchgeführten Zeremonien zu geben. An dem Buch, dessen Herstellung sich nachweislich bis 1732 hinzog, haben zahlreiche der besten Künstler Frankreichs mitgearbeitet. Verfasser der Texte ist Antoine Danchet (1671- 1748), Mitglied der Académie Française und der Académie des Inscriptions. Besonders ausgesuchte Ehrengäste, die an den Feierlichkeiten teilgenommen hatten, erhielten Exemplare der Festschrift. Das hier vorliegende Exemplar fertigte Jacques-Antoine Derome (1696-1760), der es auf dem Einbandrücken signierte. Er entstammt einer namhaften Buchbinder-Dynastie, deren drei Generationen es zu großer Meisterschaft brachten. Im Wappen sind die Insignien Krone, Zepter und „main de justice“ besonders hervorgehoben, womit auch äußerlich der Anlass der Festschrift dokumentiert wird. Darüber hinaus verziert er den Band mit Dentelle-Leisten und die Ecken zeigen ein gekröntes symmetrisches Ornament aus Rocaillen und Blattstielen, darin eine Blüte. Die Marmorierung des Vorsatzpapiers verläuft mit roter, blauer, gelber und grüner Farbe. Das Exemplar steht in der Einbandsammlung der USB Köln.

Das wurde gemacht:

Einband:
Reinigen, Ecken ergänzen, Fehlstellen im Leder ergänzen und gelöstes Leder replatzieren, Rückenleder abnehmen, neuen Rücken fertigen und alten Rücken wieder aufbringen

Buchblock:
Reinigen, Rostflecken herauslösen, Wasserflecken übervliesen, Risse schließen, Innenfälze unterlegen

Restaurierungskosten: 2.231,25 Euro (Buchpatenschaft ist bereits vergeben)

BEREITS VERGEBEN: Architekturstudien made in England – gedruckt 1837

William Bardwell: Temples, Ancient And Modern; Or, Notes On Church Architecture, London: 1837. Signatur: HITT62

Das Buch des englischen Architekten und Kunstkritikers William Bardwell (1795-1890) ist eine Rarität in deutschen Bibliotheken. So gibt es nachweislich nur noch ein weiteres Exemplar im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München. Für J. I. Hittorff behandelte das Werk von Bardwell ein zentrales Thema seiner wissenschaftlichen Untersuchungen und demzufolge verwundert es nicht, dass sich dieses Buch in seiner Bibliothek befindet. Möglicherweise erwarb er den Band in England, das er bereits 1820 erstmals besucht hatte. 1836, ein Jahr vor Erscheinen von Bardwells Buch, hielt sich Hittorff einen ganzen Monat lang in London auf. Wie viele europäische Architekten war er zu einer Konferenz angereist, die sich mit den von Lord Elgin 1816 an das British Museum verkauften archäologischen Kunstschätzen und Antiken aus Griechenland (sog. Elginoder Parthenon-Marbles) befassten. Auch ging es um die Frage der farblichen Gestaltung dieser Antiken, eine wissenschaftliche Diskussion, in der sich Hittorff bereits 1830 durch seine Studie „Architecture polychrome chez les Grecs“ hervorgetan hatte. Wie Bardwells Studie beschäftigte sich auch Hittorff in London mit seinen hauptsächlichen Arbeitsfeldern, der Altertumswissenschaft und der modernen Architektur, denn er wurde bei diesem Besuch auch zum korrespondierenden Mitglied des zwei Jahre zuvor gegründeten Institute of British Architects (seit 1837 Royal Institute …, RIBA) ernannt. Zurück in Paris ließ Hittorff das Werk des Kollegen Bardwell nicht wie üblich bei seinem Pariser Buchbinder neu einbinden, sondern er schrieb lediglich seinen Namen hinein.

Das wurde gemacht:

Einband:
Reinigen, Deckel zurückformen und festigen, Bezugsmaterial ergänzen, Risse schließen

Buchblock:
Reinigen, Papier partiell glätten, Risse schließen, Nachheften gelöster Seiten, neue Rückenhinterklebung anbringen, neue Hülse fertigen, unsachgemäße Verklebungen lösen

Restaurierungskosten: 1.284,01 Euro (Buchpatenschaft ist bereits vergeben)