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Bibliotheksreisen

Seit mehr als einem Jahrzehnt organisiert die Kölnische Bibliotheksgesellschaft zusammen mit der Universitäts- und Stadbibliothek Köln Reisen für Bibliophile.

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  • Parisreise 2025, Foto: USB Köln
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Historischer Leseluxus

Eine Reise zeigt, wie Pariser Bibliotheken ihre Leser*innen verwöhnen

Ehrfürchtig stehen wir im Lesesaal der Bibliothèque Mazarine, der einen ins 17. Jahrhundert zurückversetzt: Die Regale werden gerahmt von Holzvertäfelungen, tickende Standuhren, Kronleuchter und Büsten sorgen für eine geschichtsträchtige Atmosphäre. 1691 wurde Mazarine als erste öffentliche Bibliothek Frankreichs eröffnet und ist damit die ideale erste Station auf der diesjährigen Reise der Kölnischen Bibliotheksgesellschaft nach Paris. 

Der Freundesverein der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln hat seine beliebte Bibliotheksreise dieses Jahr mit neuem Konzept umgesetzt. Um es kulturell interessierten Studierenden zu ermöglichen an der Reise teilzunehmen, konnten sie ein Stipendium der Gesellschaft erhalten. So waren in Paris zehn Studierende des kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln dabei, die für einen Austausch zwischen Jung und Alt gesorgt haben. Die lebhaften Diskussionen im Anschluss an ihre Referate über Themen wie Restitution, Denkmalschutz oder Kulturwandel haben das ein oder andere Mal den Zeitplan der Reiseleitung ins Wanken gebracht – ein eindeutiges Zeichen für den Erfolg des Konzepts!

Anders als in den vergangenen Jahren wurden auf der Reise neben Bibliotheken auch ganz bewusst Museen ins Programm aufgenommen. Der französische Philosoph Michel Foucault versteht Museen und Bibliotheken als „Heterochronien“, also andere Orte, in denen sich Zeit in Bildern, Objekten und Büchern ansammelt. Bibliotheken und Museen sind demnach nicht nur Sammlungen von Büchern oder Kunstwerken, sondern auch Wissensspeicher, kulturelles Gedächtnis, Informationsvermittler, Orte der Begegnung und Stätten der geistigen Erweckung. Bei den Besuchen im Musée d’Orsay, der Cité de l’Architecture et du Patrimoine und dem Musée Quai Branly wurden diese Aspekte von der Reisegruppe intensiv diskutiert und das Museum als Institution kritisch hinterfragt.

Highlight der Reise waren die Buchpräsentationen des historischen Altbestands, die von den Pariser Bibliothekar*innen speziell für unsere Reisegruppe vorbereitet wurden. Neben Inkunabeln und Kunstdrucken durften wir in der Bibliothèque Sainte-Geneviève auch die originalen Bauzeichnungen des Bibliotheksarchitekten Henri Labrouste bestaunen, der mit Saint-Geneviève den ersten eigenständigen Bibliotheksbau Frankreichs entwarf. Auf der Fassade begrüßen einen die Namen berühmter Persönlichkeiten und im Inneren des in Eisenarchitektur entworfenen Gebäudes ist für die Leser*innen des 19. Jahrhunderts an jeden denkbaren Komfort gedacht: Ein großer Lesesaal mit natürlichem Lichteinfall, abends elektrische Beleuchtung und eine in die Tische integrierte Fußbodenheizung, die für warme Füße beim Lesen sorgt.

Doch auch heutige Leser*innen werden von den Pariser Bibliotheken verwöhnt. Die Bibliothèque National de France in der Rue Richelieu beeindruckt uns mit lichtdurchfluteten Lesesälen, die nicht nur beste Bedingungen für konzentriertes Arbeiten, sondern auch ansprechende Entspannungsbereiche mit Sofas, Sesseln und Unterhaltungsliteratur bieten. Vor der Bibliothek ist ein Landschaftsgarten angelegt, der mit dem Gebäude korrespondiert, indem er ausschließlich aus Pflanzen besteht, die eine Beziehung zur Papierherstellung haben. Bei schönstem Sonnenschein und Blick auf Papyrus und Palmen verabschieden wir uns von der historischen Bibliothek, deren Modernität uns nachhaltig beeindruckt hat. Gerne nehmen wir ein Stück dieser Vision mit auf die Heimreise nach Köln.

Bisherige Reisen:

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