Ferdinand Franz Wallrafs Sammlungen bilden den Grundstock der heutigen Kölner Museen. Mit seinem umfangreichen Engagement hat er sich bis heute als "Erzbürger" um seine Heimatstadt Köln verdient gemacht. Weniger bekannt ist, dass Teile seiner Sammlung als Grundlage für die Bestände anderer Kölner Museen und Institutionen dienten. Zu den Wallraf'schen Sammlungen, dem "Wallrafianum", gehörte neben Mineralien, Präparaten, Gemälden, Skulpturen, Urkunden und Handschriften auch eine umfangreiche Bibliothek.
In der USB befindet sich heute der überwiegende Teil der ehemaligen Wallraf-Bibliothek. Weitere Buchbestände befinden sich in der ZB MED und außerdem in städtischen Einrichtungen wie dem Stadtmuseum, dem MAKK und dem Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud. Im Historischen Archiv der Stadt Köln werden Wallrafs Handschriften-Sammlung und sein privater Nachlass aufbewahrt.
Gerade hier zeigt sich, dass Ferdinand Franz Wallraf mehr als nur ein Kunstliebhaber und Sammler war. Er blieb seiner Heimatstadt Köln treu ergeben und nahm aktiv am politischen und gesellschaftlichen Leben der Rheinmetropole teil. Dabei hinterließ er deutlich mehr Spuren, als vielen von uns heute bewusst ist. Anlässlich des 200-jährigen Todestags von Ferdinand Franz Wallraf möchten wir sein Wirken und seine Bedeutung für Köln mit dem Projekt Wallraf200 näher betrachten.
Anlässlich des Wallraf-Festjahres 2024 hat der Lehrstuhl von Prof. Dr. Gudrun Gersmann einen informativen Flyer herausgegeben, in dem Sie mehr über die Person und das Wirken von Ferdinand Franz Wallraf erfahren. Diesen können Sie hier im PDF-Format herunterladen.
Wallraf200
Das Wallraf-Festjahr 2024 ist aus dem Restaurierungsprojekt zur Rettung der Bibliothek Wallrafs an der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln heraus gewachsen: Am 27.12.2022 führte Peter Jungen ein Gespräch mit der Oberbürgermeisterin Henriette Reker, in dem er ihr nahelegte, 2024, das 200. Todesjahr von Wallraf als ein Wallraf-Jahr („Wallraf200“) zu gestalten. 2024 soll die Person Ferdinand Franz Wallrafs und seine Leistungen durch eine Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen der rheinischen Öffentlichkeit nahegebracht werden. Frau Oberbürgermeisterin Reker nahm diesen Vorschlag gerne auf und lud für den 05.01.2023 Vertreter*innen der Universität zu Köln und der kulturellen Einrichtungen der Stadt Köln ein. Unter der Leitung von Peter Jungen und Prof. Beatrix Busse (Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität zu Köln) fanden zahlreiche Workshops statt, in denen das auf dieser Seite nachzulesende Programm erarbeitet wurde.
Wallraf200 wird gemeinsam veranstaltet von: Stadt Köln, Universität zu Köln und der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Teilnehmende Institutionen: Museum Schnütgen, Kölnisches Stadtmuseum, MAKK, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Historisches Archiv
Restaurierung der Historischen Wallraf-Bibliothek
Von 2018–2023 konnten wir durch das Patenschaftsprojekt "Wallrafs Bücher" besonders gefährdete Bände aus der Bibliothek Ferdinand Franz Wallraf retten. Allen privaten Spender*innen gilt unser besonderer Dank!
Erfahren Sie hier mehr zum Buchpatenprogramm und tragen Sie vielleicht sogar selbst zur Rettung der Bücherschätze bei. In den kommenden Jahren soll diese zum Erhalt und zu Forschungszwecken digitalisiert werden.
Wallraf Digital
Ausgehend von einem Hauptseminar der Frühen Neuzeit in Kooperation mit dem Kölner Lehrstuhl für Kunstgeschichte (Prof. Dr. S. Grohé) hat der Lehrstuhl von Prof. Dr. Gudrun Gersmann seit 2014/15 gemeinsam mit Studierenden ein groß angelegtes Projekt rund um Wallraf und seine Zeit mit breiter Unterstützung zahlreicher Kölner Kulturinstitutionen durchführen können. In der Folge sind umfangreiche digitale und mediale Angebote und Publikationen entstanden, die gesammelt über diese Webseite oder über wallrafdigital.koeln zu erreichen sind:
- die Online-Publikationen auf dieser Publikationsplattform zu Ferdinand Franz Wallraf und seiner Zeit, Wallrafs Testamenten sowie „Wallraf und wir“ aus Anlass des Jubiläums 2024
- ein Video-Crash-Kurs zur Frage „Wer war eigentlich dieser Wallraf?“
- Video-Interviews mit Stimmen aus den Kölner Institutionen
- eine digitale Zeitleiste, ebenfalls entstanden im Rahmen eines Arbeitskurses der Frühen Neuzeit und
- zahlreiche informative Beiträge auf dem Blog zeitenblicke zu weiteren interessanten Details.
Die digitalen Angebote sind ebenfalls über QR-Codes mit dem Flyer verknüpft, der von Sebastian Schlinkheider und Christine Schmitt am Kölner Lehrstuhl von Prof. Dr. Gudrun Gersmann zum Auftakt des Jubiläums erstellt worden ist. Diesen können Sie hier im PDF-Format herunterladen.